Franztaler in Altötting

Die 53. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben wurde am 7. und 8. Juli in Altötting abgehalten. Es war gleichzeitig auch das sechzigjährige Jubiläum des St. Gerhardswerkes, das seit vielen Jahren die Wallfahrten organisiert. Es ist Anlaufstelle für viele Hilfesuchende, vertritt die Donauschwaben in der Welt, setzt sich mit Engagement für die Interessen der Heimatvertriebenen ein. „Es ist unsere Aufgabe“, so das Gerhardswerk, „als Christen für ein friedvolles Miteinander zu sorgen, die Zukunft in einem vereinten Europa, einen durch Friede und Freiheit gezeichneten Weg zu suchen.“

 

Das Programm begann am Samstag mit dem Dankgottesdienst um 16.00 Uhr und dem Vorabendgottesdienst um 20.00 Uhr mit Dechant Harald Fischer und dem 2011 neu bestellten Visitator der Donauschwaben GR Egmont Franz Topits. Nach dem Gottesdienst gab es die Lichterprozession, die um den Kapellplatz führte.

 

Am Sonntag, dem 8. Juli, zogen kurz nach 09.00 Uhr die zahlreichen Pilger und Trachtengruppen aus mehreren Ländern, darunter auch die Muttergottesmädchen und bunte Trachten der Franztaler Ortsgemeinschaft mit Kirchenfahnen und der großen Muttergottesstatue in die St. Anna Basilika ein.

 

Johannes Weissbarth, der Vorsitzende des St. Gerhardswerkes, nahm die Begrüßung vor. Botschaftsrat a. D. Josef Aufricht, Gesandter des Lazarusordens Ungarn, sprach das sehr ausführliche Wort des Laien, ging auf die leidvolle Geschichte der Donauschwaben und die Vertreibung aus der Heimat ein. Das Pontifikalamt feierten die vielen Gläubigen mit Weihbischof Dr. Andreas Laun aus Salzburg mit großer geistlicher Assistenz.

 

Erzbischof Andreas Laun betonte in seiner Predigt, dass man über das Schicksal und Leid der Donauschwaben zu wenig weiß. Er selbst bezeichnete sich auch als „kleinen“ Donauschwaben, da sein Vater ein Schwabe war und er lange Jahre eine Pfarre an der Donau geleitet hat. Er sagte, dass es im Leben ein höheres Recht als Gesetze oder Verordnungen, die Regierungen erlassen, gäbe. Über allem stünde das Gottesrecht, wenn auch manche meinten, sie könnten es abschütteln. Gottes Recht sei aber nicht steuerbar und bleibe immer bestehen.

 

Unsere Franztalerin Roswitha Mamoser aus Mondsee las mit Hrn. Rudolf Fath Fürbitten, das Vokalensembles „Coro degli angeli“ mit ihren herrlichen Stimmen unter der Leitung von Fr. Elisabeth Haumann bereicherte den Pontifikalgottesdienst. An der Orgel spielte Margrit Egge.

 

Anschließend waren vor dem Portal die wunderschönen Trachten zu bewundern, die Blaskapelle aus Sanktanna aus Rumänien zeigte ihr Können und erfreute die Wallfahrer.

 

Der Vorstand der Franztaler Ortsgemeinschaft dankt allen Trachtenträgern sehr herzlich für die Teilnahme an dieser 53. Wallfahrt und bedankt sich bei Roswitha Mamoser für die Organisation des Aufenthaltes und der Anreise.

 

Als Abschluss dieses ereignisreichen Tages sang das Vokalensembles um 14.00 Uhr Marienlieder in der Basilika, bevor anschließend eine Marienandacht mit dem Visitator der Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa gefeiert wurde.

Hans Hefner