Gedenken zu Allerheiligen

Während der kirchlichen Feste Allerheiligen und Allerseelen gehen viele trauernde Menschen zu den Friedhöfen. Gräber werden geschmückt und hergerichtet, mit Blumen, Gestecken und Kerzen der verstorbenen Angehörigen gedacht, oft ist es leider nur das einzige Mal im Jahr.

 

Dem Tod wird in unserer sogenannten modernen Gesellschaft nicht mehr viel Platz zugestanden. Es gibt aber auch neue Möglichkeiten, die Trauer zeigen zu können. Im Internet, in sozialen Netzwerken wird Trauer zum Ausdruck gebracht, wie es vielleicht eine Todesanzeige, ein Partezettel nicht vermag. Alte, überlieferte Traditionen werden geändert, gehen teilweise verloren.

 

Von all dem war bei der Feier an der Franztaler Gedenkstätte in Mondsee am 1. November nichts zu merken. Kränze und Blumen schmückten den Stein, die Sonne spielte mit bunten Blättern der Bäume und Sträucher.

 

Obmann Franz Schall sprach von den Millionen Toten der Weltkriege, von Vertreibung, Flucht und dass auch Franztal-Semlin über 700 Tote zu beklagen hatte. 2016 feierten wir die 200jährige Gründung von Franztal. Wir müssen die Heimat unserer Vorfahren in Erinnerung behalten, stolz darauf sein, was sie in 130 Jahren bis zur Flucht im Oktober 1944 geschaffen haben.

 

Bgm. Karl Feurhuber richtete Grußworte an die Versammelten und betonte die langjährige Freundschaft zwischen der Marktgemeinde Mondsee und der Franztaler Ortsgemeinschaft, die hoffentlich noch lange bestehen möge.

 

Pfarrer Dr. Ernst Wageneder sprach von der Würde jedes Menschen, die heute leider oft missachtet wird. Heimat ist eines der wichtigsten Dinge, die jeden Menschen bewegt, und die habt Ihr, liebe

Franztaler, auch im schönen Mondseeland gefunden.

 

Mit Gebeten, Fürbitten und dem Segen des Priesters endete die Allerheiligenfeier an der Gedenkstätte in Mondsee.

Hans Hefner