Die Zeit vor Weihnachten

Am 10. Dezember hatte der Vorstand zur Franztaler Weihnachtsfeier in das Haus der Donauschwaben in Salzburg eingeladen. Weihnachten hat für uns alle eine besondere Bedeutung. Es ist die Geburt

Christi, wir können die Menschwerdung Gottes erfahren.

 

Im schön geschmückten Saal begrüßte Franz Schall in dieser besinnlichen Zeit unsere Gäste und Landsleute. Er sprach über die Sorgen und Probleme, die viele bedrücken, die Regierenden keine Antworten darauf haben und wünschte allen ein friedvolles Weihnachtsfest, Gesundheit und Glück für das kommende Jahr.

 

Zusammen wurden bekannte Weihnachtslieder gesungen, wir hörten Lesungen und Gedichte von Andrea Schall, Roswitha Mamoser und Peter Birgel. Hans Hefner las Gedanken von Franz Egger vor, die er bei einer Weihnachtsfeier im Jahre 1977 in Salzburg vorgetragen hatte. Lm. Egger sprach vom

letzten Christbaum, der zu Weihnacht 1943 die Franztaler Stuben erleuchtete. Um ihn waren noch glückliche Kinder und Menschen versammelt. In unseren neuen Heimatländern erfüllt gerade die Weihnachtszeit die Herzen mit Wehmut, denn die lieblichen, schönen Weihnachtslieder, die in der Kirche gesungen wurden, sind verklungen, die Kerzen des letzten Weihnachtsbaumes erloschen.

 

Doch für die Älteren klingen diese Weisen weiter und das Licht des Weihnachtsbaumes leuchtet noch in unseren Herzen. Wir blicken zurück auf den oft steinigen Weg, der uns aus der Geborgenheit des Dorfes Franztal in die Fremde führte. Die Not und das Elend in den Barackenlagern sind vergessen,

und der mutige Neubeginn in der jetzigen schönen Heimat Österreich und anderen Ländern darf uns auch ein wenig mit Stolz erfüllen. Diese Gedanken ziehen heute an uns vorüber, mahnen uns aber auch an die zu denken, die nicht mehr unter uns weilen.

 

Mit dem schönsten aller Weihnachtslieder „Stille Nacht, heilige Nacht“, das gemeinsam gesungen wurde, endete diese besinnliche Stunde. Bei schmackhaftem Gebäck, gutem Kaffee oder einem Gläschen Wein wurde im Haus der Donauschwaben noch länger gefeiert.

Hans Hefner