„70 Jahre Semlin-Franztaler in aller Welt“

Am 7. Juni wurde in Mondsee mit dem Gedenktreffen „70 Jahre Semlin-Franztaler in aller Welt“ an diese schicksalsreiche Zeit gedacht. Viele Landsleute kamen am Vormittag in das Franztaler Heimatmuseum, etwa 80 Personen wohnten der Jahreshauptversammlung im „Hotel-Restaurant Krone“ bei. Nach der Begrüßung der zahlreichen Anwesenden durch Obmann Franz Schall gedachten alle den Verstorbenen des letzten Vereinsjahres.

 

Franz Schall, Schriftführer Hans Hefner und Kassier Peter Riem berichteten sehr ausführlich über ihre Tätigkeiten, über das Bemühen des Gemeinsamen, das Bewahren und Pflegen des Vermächtnisses unserer Vorfahren.

 

Lm. Fredy Mayer aus Los Angeles leitete die Wahl des neuen Vereinsvorstandes. Gewählt wurden:

zum Obmann: Franz Schall, zur Stellvertreterin: Roswitha Mamoser,

zum Schriftführer: Hans Hefner, zum Stellvertreter: Alfred Quintus

zum Kassier: Peter Riem, zum Stellvertreter: Raimund Hofbauer.

Weitere Vorstandsmitglieder sind: Ing. Peter Birgel, Siegfried Mayer und Arch. Johannes Pfeffer.

 

Franz Schall dankte sehr herzlich Franz Zöller, Josef Müller, Franz Udwari und Georg Braschel für ihre langjährige, verdienstvolle Tätigkeit im Vereinsvorstand. Mit einigen Fragen zur Ortsgemeinschaft und einer kurzen Diskussion endete um 11.30 Uhr die Jahreshauptversammlung.

 

Nach dem gemeinsamen Mittagessen begann um 14.00 Uhr der Festzug. Ausgehend von der Seepromenade durch die Lindenallee, angeführt von der Bürgermusikkapelle, waren verschiedene Trachtengruppen, wie die weitum bekannten Goldhaubenfrauen, die sogenannte „Alte Mondseer Tracht“, die Prangerschützen, die Franztaler Muttergottesmädchen mit Kirchenfahnen und bunte Trachtenträger zu bewundern. Den Abschluss bildeten mehrere Pferdewägen und ein noch original erhaltener Franztaler Fluchtwagen.

 

Am Ende der Allee begann vor der neu errichteten Franztaler Geschichtstafel der Festakt. Nach einem Musikstück begrüßte Franz Schall die hunderten Besucher, sprach Worte des Gedenkens. Bgm. Karl Feurhuber, Ing. Anton Ellmer und Mathias Wanko, die Obmänner der Donauschwaben aus Oberösterreich und Salzburg, sprachen Geleitworte und dankten für die vor 70 Jahren gute Aufnahme der heimatlosen Franztaler in Mondsee und den Umlandgemeinden.

 

Pfarrer Dr. Ernst Wageneder weihte anschließend die Geschichtstafel, sprach Gebete und Fürbitten. Roswitha Mamoser trug ein sehr besinnliches Gedicht vor, das bei den älteren Landsleuten viele Erinnerungen aufkommen ließ. Mit dem gemeinsamen Singen der oberösterreichischen Hymne endete dieser Festakt an der Allee.

 

Der Festzug bewegte sich anschließend über den schönen Marktplatz zur Basilika St. Michael. Der Gedenkgottesdienst mit Pfr. Dr. Ernst Wageneder, der „Sängerrunde Drachenwand“, Franztaler Muttergottesmädchen und bunten Trachtenträgern war sehr feierlich und von vielen Landsleuten und Gästen des Mondseelandes besucht. Dr. Ernst Wageneder, ein mitreißender Prediger, sprach vom nicht freiwilligen Verlust der Franztaler Heimat, von der Suche nach einem Ort wo man willkommen ist, eine neue Identität findet. Die „Sängerrunde Drachenwand“ mit Chorleiter Dir. Franz Frischling sang die Deutsche Messe von Franz Schubert.

 

Beim Brunnen im Karlsgarten hatte die Ortsgemeinschaft einen Erfrischungsstand mit Getränken aufgebaut. Dazu hatte Fr. Ingrid Mayer vier Schüsseln „Grammlbugetschla“ gebacken, die allen bestens schmeckten.

 

Am Abend war zum Pfingsttanz im Pfarrsaal eingeladen. Die jungen Tänzer der „Stoawandla“ und die Tanzpaare der „Alten Tracht“ erfreuten die Besucher. Auch die Franztaler Tanzgruppe zeigte Tänze der alten Heimat.

 

Im Mittelpunkt standen anschließend die Ehrungen von Bgm. Karl Feurhuber und Franz Zöller. In Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste um die Ortsgemeinschaft wurde ihnen nach einstimmigem Beschluss des Vorstandes das Franztaler Ehrenzeichen mit Urkunde verliehen und von Andrea und Franz Schall überreicht.

 

Trotz großer Hitze kam auch das Tanzen nicht zu kurz. Zwischen den Tanzpausen trafen sich die Besucher beim Franztaler Ortsmodell mit 1.000 namentlich beschrifteten Häusern, das Auskunft über die Straßen, Gassen und deren Bewohner gibt. Gegen Mitternacht endete das wirklich gelungene und vom Vorstand bestens organisierte Gedenktreffen.

 

Danke an alle und an die von weit Angereisten, um bei „70 Jahre Semlin-Franztaler in aller Welt“ dabei gewesen zu sein.

Hans Hefner