Chronik von Franztal


  • 1815 Kam eine Gruppe Schwaben auf der Landsuche aus der Banater Herrschaft Lazarfeld nach Semlin. Das erste Bittgesuch wurde abgelehnt, da zuerst an der Militärgrenze keine Landwirtschaft vorgesehen war. Erst dem zweiten Anlauf, bei energischer Fürsprache des kommandierenden FML Baron Brezina von Siegenthal und den Bemühungen der Militär-Kommunität Semlin, war ein Erfolg beschieden.
  • 1816 Gründung einer Bauernsiedlung als Vorstadt von Semlindurch 72 Familien aus Lazarfeld. Die ersten Häuser werden aus Lehm gestampft und mit Schilfrohr gedeckt. Ein eifriger Förderer der Ansiedlung von Franzensthal sowie Berater und Helfer der Neusiedler war der Semliner Polizeikommissar und provisorische Schreiber des Magistrates Kovacevic.
  • 1816 am 3. November, Kaiser Franz I. gibt dem „Allerunterthänigsten Vortrag“ statt, die neue Vorstadt der K. u. K. Militär Kommunität Semlin nach ihm „Franzensthal“ zu benennen.
  • 1817 Durch Missernten und schlechte wirtschaftliche Bedingungen siedeln einige Familien von Franzensthal wieder weg, doch es kommen immer wieder Neusiedler aus bereits deutschen Siedlungsgebieten in Ungarn, aus Österreich und Deutschland.
  • 1820 Aufnahme eines provisorischen Schulbetriebes.
  • 1834 Wird die erste Schule errichtet.
  • 1848 Regierungsantritt Kaiser Franz Josefs I.
  • 1869 Nach der Errichtung der „Österreichisch-Ungarischen Monarchie“ legt sich der nationale Sturm allmählich. Franztal als Stadtteil III von Semlin entwickelte sich zuerst langsam,dann jedoch schnell. Der Ort weitet sich aus. Durch den Kinderreichtum nimmt die Bevölkerung schnell zu. Durch die Stadtnähe kommt es zum Wirtschaftsaufschwung und dadurch entwickelt sich auch das Vereinsleben. Das Zusammenleben mit den anderen Nationalitäten ist, bis auf kleinere Vorfälle, problemlos.
  • 1886 Gründung des „Landwirtschaftlichen Vereines“.
  • 1888 -1892 Errichtung der Franztaler Kirche im neugotischen Stil, geweiht dem Hl. Wendelin. 1955 wird die Kirche abgerissen. Der Friedhof wurde 1950-1951 zerstört und teilweise nachBezanija verlegt.
  • 1900 Gründung des „Spar- und Hilfsvereines“, 1912 wurde daraus die Franztaler „Sparkasse“.
  • 1901 Errichtung der zweiten Volksschule.
  • 1905 Gründung des „Feuerwehrvereines“ und des „Männergesangsvereines“.
  • 1907 Gründung des „Turnvereines“. Es folgen noch weitere Vereinsgründungen.
  • 1918 Nach dem 1. Weltkrieg zerfällt die K.u.K. Monarchie. Ungarn verliert 2/3 seines Staatsgebietes. Dadurch kommt es auch zu einer Dreiteilung der donauschwäbischen Siedlungsgebiete, ca. 550.000 Donauschwaben lebten dann noch in Ungarn, ca.330.000 in Rumänien und ca. 510.000 in Jugoslawien.
  • 1932 Errichtung der dritten Schule in Franztal. Semlin wird als Stadtbezirk von Belgrad eingemeindet. Franztal kann die Merkmale einer altösterreichischen Siedlung erhalten. Bis zur Flucht 1944 umfasst Franztal die 10-fache Fläche der Gründung und hat ca. 7000 deutsche Bewohner. Deutsche leben aber auch in den Stadtteilen I undII von Semlin.
  • 1941 Der 2. Weltkrieg erstreckt sich auch auf die Siedlungsgebiete in Südosteuropa. Es wird der Staat Kroatien gegründet und es entstehen mehrere Partisanengruppen. Erste Übergriffe auf Donauschwaben.

  • 1944 Im Herbst müssen die Franztaler flüchten, mit der Bahn, auf der Donau oder mit Pferd und Wagen und kommen in dieHeimatländer ihrer Ahnen – Deutschland und Österreich –zurück.         5. November, ein Teil der Franztaler kommt mit einem großen Wagenzug (167 Bauernwagen) nach einer 4-wöchigenFahrt über ca. 1000 km in Mondsee an. Sie werden in den Mondseelandgemeinden in Lagern, bei Bauern und in Privathäusern untergebracht. Viele sind in den folgendenJahren ausgewandert und so leben Franztaler auf drei Kontinenten in 18 Staaten. Viele haben aber auch in Österreich und Deutschland eine neue Heimat gefunden.

  • 1975 am 15. November wird der „Verein der Franztaler Ortsgemeinschaft“ in Salzburg gegründet. Es werden immer noch die Familien erfasst und jährlich ca. 1200 Heimatbriefe als Information und Bindeglied verschickt.