Heimat – Gedanken

 

Es ist ein wunderbares Gefühl, sagen zu können: hier fühle ich mich wohl, hier bin ich zu Hause.

 

Wo aber ist man zu Hause? Wo man zur Schule ging? Wo die Eltern lebten, die Geschwister wohnen? Wo unsere Kindheitserinnerungen liegen? Oder in der Familie, die man gegründet hat?„Weh dem, der keine Heimat hat!“ schrieb Nietzsche, selbst ein Heimatloser, ein Suchender.

 

 

Wir haben ein Zuhause, ein Dach über dem Kopf. Wir haben unser tägliches Brot – und mehr als das. Uns geht’s gut. Wir haben Freunde; weh dem, der keine hat! Niemand bei dem er sich aussprechen, niemand, bei dem er sich ausweinen könnte; keinen Ort, von dem er sagen könnte: Hier bin ich daheim!

 

 

Aber wie steht’s um jene, die keine Heimat haben – und keine Freunde? Es gibt viele Menschen, die ein Obdach suchen – und Freunde, Verständnis, Geborgenheit. Ihnen Herberge verweigern hieße Christus die Tür zeigen, hieße ignorieren, dass jeder Mensch ein Recht auf Heimat hat.

 

 

Aber wo ist Heimat? Heimat ist hier und dort, ist überall – wo Menschen uns mögen.

 

Roswitha Mamoser - Mondsee