Allerheiligen 2020

Wegen der Coronapandemie fanden zu Allerheiligen und Allerseelen keine Friedhofsandachten statt.

Die österreichische Bischofskonferenz hat das im Oktober 2020 festgelegt.

Die Kirche gedenkt an diesen Tagen aller Verstorbenen und verbindet die Hoffnung, dass Gott die Verstorbenen vom Tod zum Leben führt.

Weil kein gemeinsames Totengedenken und oft auch kein Friedhofsgang gehalten werden konnte, wurde eingeladen zu Hause der lieben Verstorbenen zu gedenken, oder nur im Kreis der Angehörigen eine Andacht am Grab zu halten.

 

Die Wurzeln des Festes Allerheiligen liegen im Christlichen Orient und schon im vierten Jahrhundert sind Sammelfeste für Heilige bezeugt. Erst Papst Gregor der IV und Kaiser Ludwig der Fromme haben im neunten Jahrhundert den 1. November als das Fest durchgesetzt, das bis heute erhalten ist.

 

Nach langjähriger Tradition traf sich ein kleiner Kreis Landsleute nach der heiligen Messe an der Franztaler Gedenkstätte im Mondseer Karlsgarten. Zwei schöne Naturkränze schmückten die Gedenkstätte, brennende Kerzen und Blumen verstärkten diese nachdenkliche Zeit zu Allerheiligen und Allerseelen.

 

Obmann Franz Schall begrüßte alle sehr herzlich, den seit kurzem im Amt befindlichen neuen Bürgermeister OAR Josef Wendtner, Diakon Mag. Frank Landgraf, die Franztaler und Semliner Landsleute.

Franz Schall erinnerte an die Vertreibung und Flucht aus der geliebten Heimat vor genau fast 76 Jahren und an die schwierige und bedrückende Zeit nach dem Kriegsende. Barackenlager, auch in Mondsee, wo viele Franztaler untergebracht waren, Wohnungsnot und soziales Elend prägten diese Jahre.

Den vielen Gefallenen, Verstorbenen und in Lagern lebenden hatte Immanuel Kant den Satz gewidmet:

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, er ist nur fern von uns. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Sie alle hoffen auf Leben und Gemeinschaft auch über den Tod hinaus.

 

Roswitha Mamoser verlas ein besinnliches Gedicht.

Das Gebet machte uns deutlich, dass das Gebet für die Verstorbenen ein Geschenk Gottes ist und auch Gnade von Gott.

 

Bürgermeister Josef Wendtner sprach von der schwierigen Zeit nach dem 2.Weltkrieg als die Franztaler Wagenkolonne in Mondsee ankam, und betonte die Verbundenheit der Ortsgemeinschaft mit der Marktgemeinde.

 

Mit dem Segen von Diakon Landgraf und dem gebeteten Vater Unser endete die schlichte Allerheiligenfeier vor der Franztaler Gedenkstätte.

 

Hans Hefner