Franztaler Feier vor Weihnachten

 

Sie stand wieder vor der Tür, die Zeit vor Weihnachten, wo an vielen Orten adventliche Lieder erklingen. Auf Adventmärkten, im Radio, in vielen Geschäften. Die früher wirklich ruhigste Zeit des Jahres ist zu einer geschäftigen, vom Umsatz geprägten, Zeit geworden. Man könnte schon bald meinen, es ist ein Konsumfest, nicht ein Fest der Familie, der Liebe, der Geburt von Jesus Christus.

 

Die Franztaler Ortsgemeinschaft hatte am 14. Dezember in das Haus der Donauschwaben in Salzburg zur traditionellen Weihnachtsfeier eingeladen. Der Vorraum und der weihnachtlich geschmückte Saal mit Tannenzweigen, Franztaler Fruchttellern und einem schönen beleuchteten Christbaum vermittelten schon eine besondere Stimmung.

 

Andrea Schall hatte das Programm zusammengestellt. Es begann mit dem von allen gesungenen Lied „Leise rieselt der Schnee“. Es folgte die Begrüßung durch Obmann Franz Schall, der mit seinen Worten auf diese besondere Zeit einging und allen ein friedvolles Fest und ein erfolgreiches Jahre 2020 wünschte.

 

Peter Birgel aus Mondsee las die Erzählung „Vorweihnachtszeit“. Das Programm ging mit dem Tiroler Weihnachtslied „Es wird scho glei dumpa“ weiter, und anschließend erzählte Ingeborg Straßl (geb. Schwarz) „Worüber das Christkind lächeln musste“. Diese lustige Geschichte wurde von Karl Heinrich Waggerl, einem Salzburger, geschrieben und wird gerne in der Weihnachtszeit vorgetragen. Peter Birgel erfreute die Besucher mit dem Gedicht „Weihnachten“ von Hermann Hesse. „Ihr Kinderlein kommet“ ist ein Lied, das jeder kennt und auch fleißig mitgesungen wurde.

 

Hans Hefner brachte den Beitrag „Adventzeit in Franztal“. Der Beitrag handelte von der Rorate über den Nikolo und Krampus bis zum Franztaler Fruchtteller, der nach Überlieferungen von Ägypten nach Frankreich und später nach Südwestdeutschland kam und von unseren Vorfahren nach Franztal gebracht wurde.

Der Tannenbaum, der auch in der früheren Heimat üblich war, ist ja der Baum des Lebens und des Lichtes. Er hat reinigende Wirkung und bleibt immer siegreich gegenüber Dunkelheit und bösen Geistern.

Die vorweihnachtliche Zeit waren eher Tage der Ruhe. Man besuchte Verwandte und Freunde, die Frauen waren mit dem Backen beschäftigt, die Männer spannten die Pferde vor den Schlitten, mit Schellengeläute ging es hinaus zu den Feldern. Wenn es geschneit hatte, wurden der Gehsteig, die Hofeinfahrt vom Schnee geräumt, damit der Dorfpolizist zufrieden war.

Und wenn dann nach den Feiertagen zu Silvester die Glocken erklangen, eilten die Menschen in die Kirche, dachten über manches nach, sangen Adventlieder und vor allem „Stille Nacht, heilige Nacht“, das Lied, das von Salzburg aus in die Welt hinausging.

 

Auch bei der Franztaler Weihnachtsfeier durfte dieses Lied nicht fehlen, und zum Abschluss gab es köstliche Kekse, Getränke und Kaffee und ein gemütliches Beisammensein unserer Landsleute.

 

Hans Hefner