Zur 54. Wallfahrt am 13. und 14. Juli 2013 kamen Donauschwaben aus nah und fern nach Altötting. Seit mehr als 1250 Jahren ist die Stadt geistliches Zentrum und seit über 500 Jahren der bedeutendste Marienwallfahrtsort Deutschlands. Altötting zählt auch zu den sechs größten Wallfahrtsorten Europas.
Viele Jahre war die Basilika St. Anna im Mittelpunkt der donauschwäbischen Wallfahrten. In diesem Jahr wird diese größte Kirche Altöttings renoviert und neben der Kirche deshalb ein großes Kirchenzelt aufgestellt.
Der Einzug der Pilger und Trachtengruppen am Sonntag Vormittag bot ein schönes, buntes Bild. Gruppen aus Ungarn, Rumänien, dem ehemaligen Jugoslawien, aus Österreich und Deutschland waren gekommen.
Nach der Begrüßung durch DI Johannes Weissbarth, dem Vorsitzenden des St. Gerhardswerkes in Stuttgart, sprach anschließend Prof. Dr. Georg Wildmann aus Linz das Wort des Laien. In seinen äußerst interessanten Ausführungen schilderte er den Verlust der Heimat, des Elternhauses und den Verfall der Kirche in seinem früheren Heimatort. Vielleicht hat aber auch unser Leidensweg etwas Positives bewirkt. So gibt es einen Beschluss der UNO, dass es keine Kollektivschuld der Donauschwaben geben darf, dass die Vertreibung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu bewerten ist. Auch die Charta der Heimatvertriebenen, die schon 1950 beschlossen wurde, verzichtet auf jede Rache und Vergeltung. Wir alle hoffen, dass ein vereintes Europa einen visionären Blick auf die Zukunft ergibt. Unsere Vertreibung ist ein aufrüttelndes Zeichen, so Dr. Wildmann, die Politiker müssen umdenken, damit wir in Zukunft Frieden und einen neuen Bund des Lebens finden werden.
Der Pontifikalgottesdienst mit dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Jean-Claude Perisset aus Berlin wurde mit Konzelebranten aus den Herkunftsländern der Donauschwaben gefeiert.
Es ist für die Franztaler Ortsgemeinschaft langjährige Tradition an dieser Wallfahrt teilzunehmen. Mit einem Autobus ab Mondsee, mit der Zustiegmöglichkeit in Salzburg, reisten die Franztaler Trachtenträger und Wallfahrer nach Altötting. Die schönen Muttergottestrachten, Kirchenfahnen und die von einem Wiener Künstler geschaffene Marienstatue gaben der Wallfahrt ein festliches Gepräge.
Die musikalische Umrahmung gestaltete das Frauenvokalensemble „Coro deli angeli“ unter der Leitung von Frau Elisabeth Haumann und der Frauenchor aus Schaumar aus Ungarn. Der Abschluss dieser donauschwäbischen Wallfahrt war das Singen von Marienliedern im Kirchenzelt.
Der Vorstand der Franztaler Ortsgemeinschaft dankt allen Trachtenträgern und Wallfahrern für die Teilnahme an diesem heißen, schönen Tag.
Herzlichen Dank auch an Roswitha Mamoser für die Organisation unserer Anreise.
Hans Hefner
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